【IAA MOBILITY 2023】德国总理朔尔茨:竞争应该激励我们前进 | 演讲全文

当地时间9月5日下午,德国总理朔尔茨(Olaf Scholz)在德国汽车工业协会(VDA)主席Hildegard Müller、巴伐利亚州长Markus Söder和慕尼黑市长Dieter Reiter的陪同下,出席第二届德国国际汽车及智慧出行博览会(IAA MOBILITY,国内简称慕尼黑车展)开幕式并致辞。
朔尔茨在慢跑受伤的情况下仍然出席了这次盛会,他在致辞中谈及汽车行业竞争、转型等话题。他表示,竞争应该起到激励作用。20世纪80年代有人说日本汽车正在赶超其他市场,20年后韩国汽车发展强劲,如今是中国的电动汽车。他认为,竞争应该激励我们前进,而不是吓倒我们。公平竞争一直以来都是创新的驱动力。
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以下内容根据现场发言翻译整理(德语原文附后):
尊敬的女士们先生们:
首先,我要感谢女士们和各位先生们的热情发言,以及尊敬的巴伐利亚州州长Söder先生和慕尼黑市市长Reiter先生,亲爱的Dieter先生。
周末的经历再次告诉我,跑步固然好,但有些旅程还是开车更好。因此,今天在 IAA MOBILITY 上与大家相聚就显得更加合适了。
135年前,在慕尼黑掀起了交通领域的第一次革命。第二次革命——气候友好型移动出行——也将在 IAA MOBILITY上发生。正是那些性能强劲、价格合理、外形美观的电动汽车制造商,让电动出行变得更有吸引力。我们在这里看到的是一个创新的展示平台,一个让未来触手可及并能激励人们的移动出行盛会。无论是电动交通和数字化领域的开创性解决方案,还是在扩大回收管理和提高能效方面取得的令人印象深刻的进展,抑或是人类和人工智能带来的技术飞跃:参观者将能够在接下来的几天里,在慕尼黑市中心的城市公共展示区(Open Space)以及博览会现场亲身体验。
IAA 2023代表着135年的移动出行行业的未来。因为正是在1888年的Kraft-und Arbeitsmaschinenausstellung(力学和机械展览)中,Benz专利发动机车型3号首次在慕尼黑的街头亮相,正如当时的《慕尼黑最新消息报》所写,取得了极大的成功。这辆奇特的车辆引起了广泛关注,年轻人争相追逐着它。
大家都知道接下来的故事。在赢得该展览的金牌后,这款概念车很快成为了世界上第一辆批量生产的汽油汽车。德国的汽车工业由此诞生。
然而,相对较少人知道,在135年前,德国的另一场革命也在这里发生,距离慕尼黑不到300公里,在上弗兰肯的科堡(Coburg)。企业家Andreas Flocken当时在他的机械工厂的电动部门开发了世界上第一辆四轮电动汽车——Flocken电动汽车。当地媒体也预测这款汽车将有一个成功的未来。这款车构造简单实用,一旦量产将引起消费者极大的兴趣。尽管电动汽车作为一项技术花费了更长的时间才得以普及,但如今人们对它们的兴趣和未来潜力更加浓厚。
这个故事还表明了另一个事实:电动出行在德国也有着深厚的根基。德国汽车工业至今仍然受益于这些深厚的根基和135年的汽车制造经验。这种力量在这个令人印象深刻的展览会上得以体现。
女士们先生们,我深信,出行仍然是未来的希望,不仅对于我们国家,而且对全球来说都是如此。我们生活在一个拥有80亿人口的世界,预计到本世纪中叶将达到100亿人口,其中核心的进步不再仅仅是富裕国家居民的特权。那些在全球化进程中取得更多财富的国家以及这些国家的工人,他们对现代科技和机会的需求和期望与我们一样高。这对于移动出行行业来说是一个好消息,因为需求将永远不会停止。出行是一种普遍的人类需求。
与此同时,我们一致认为,未来出行必须以不损害我们的星球和环境为前提。我们必须提供可持续的解决方案来满足不断增长的需求。汽车行业有能力做到这一点,这是我们这个时代最令人鼓舞的消息之一。这表明了人类创新精神的力量。
因此,我想在这里向你们表达感谢。感谢您们所在的行业坚决采取行动,迈向可持续发展未来的必要步伐!非常感谢!
因为我们正共同迈出的这一新征程的主要驱动力是你们,作为供应商和制造商,仅在德国就有超过75万名高素质员工。我深信,没有人比那些生产高性能、美观且价格合理的电动汽车的制造商更能使电动出行变得更具吸引力。
当然,我们也看到,许多新公司也加入进来,与老牌制造商并肩作战,提供有竞争力的产品并占据一定市场份额。我想对此发表两点意见:
首先,公平竞争激发了商业活力,符合消费者的利益。公平竞争一直是创新的驱动力。
其次,竞争应该激励我们前进,而不是吓倒我们。20世纪80年代,有人说:现在日本汽车正在碾压所有其他市场。二十年后,又有人说:韩国制造的汽车已经超越了所有其他市场。今天,据说是中国的电动汽车。是的,德国以外也在制造和开发好车。有这么多国际制造商和供应商来到慕尼黑,这真是件好事,欢迎!
同时,德国作为汽车大国的国际竞争力是完全没有问题的。我几乎找不到其他地方,可以像德国一样,在如汽车制造领域的技术知识、供应商密度、中小型世界市场领导者以及与汽车有关的应用研究方面具备如此高水平的条件。因此,几乎一半的欧洲汽车和近五分之一的中国汽车都来自德国制造商并非偶然。Tesla选择在勃兰登堡建设欧洲工厂并进一步扩展,以及Ford公司将决定在科隆生产未来的欧洲电动汽车也都不是偶然。这一切都表明了我们国家的实力。
女士们先生们,交通出行的转型是一个巨大的任务,但它是一个团队任务。我今天以一个坚定的团队成员的身份来到这里:实现德国和从德国出发的碳中和出行。作为联邦政府来说,这意味着我们现在正在创造条件,以确保德国在2045年实现碳中和,并且保持作为强大工业国家的地位。仅仅在明年,联邦政府将投入超过1100亿欧元,以推动我们工业的现代化和气候保护。其中,有540亿欧元来自联邦预算,用于改善铁路、道路、新桥梁、光纤等方面。另外,还有580亿欧元的气候和转型基金用于支持一系列计划,例如全面的电动汽车充电网络、氢能源的发展、工业流程的转型、建筑节能改造以及微电子等。
为了确保这些资金能够迅速到位,我们将减少官僚主义并加速所有必要的行政程序。同时,我们也将关注布鲁塞尔(指在欧盟层面协同)。与欧洲合作伙伴,特别是与法国政府一起,我们计划启动一项旨在减轻官僚负担、改进法律制定和现代化管理的倡议。
我想特别强调三个领域,我们将加速推进。
首先,是充电基础设施。我们的目标很明确:充电必须变得与加油一样简单,甚至更简单。这是我们在2030年在德国的道路上拥有1500万辆电动汽车的前提条件。这个目标并不是新的,但是我们将会实现它。自从我们在2021年底开始以来,公共充电桩数量已经增加了一半以上,超过了9万个。但这只是一个开始。我们将成为欧洲第一个在未来几周内通过法律要求几乎所有加油站的运营商提供至少150千瓦的电动汽车快速充电设施的国家。这样一来,续航焦虑将最终成为历史。
与此同时,我们将确保尽可能多的市民拥有自己的家庭充电站,因为这是电动出行的一个重要卖点。在德国,已经有70万个私人充电桩正在运营,这是我们通过德国信贷银行(KfW)支持的。另外30万个正在计划中。在这方面,我们将继续加快步伐。我们已经在今年8月批准的太阳能计划中,极大地简化了在阳台等地设置私人光伏电站的程序。为了确保这些投资能够直接用于过渡到碳中和出行,我们将在秋季启动一个KfW计划,以促进与太阳能电池板和储能设备相结合的私人充电桩的安装。这将使家庭充电变得更具吸引力。在家里充电将成本降低到极低,甚至可能几乎免费。
这就引出了第二个问题,电力。如果选择电动汽车不仅在生态上负责任,而且在经济上划算,那么选择电动汽车就更容易。与汽油相比,现在每100公里的电力成本已经不到汽油的三分之一。因此,一辆普通的电动汽车通常在五年后就能够收回成本。从那时起,您不仅可以更环保地出行,而且还更便宜。我希望这段时间进一步缩短。作为制造商,您通过性价比在这方面起到了重要作用。但国家也在提供支持,特别是在廉价电力方面。幸运的是,今天的电力价格已经回到了俄乌冲突之前的水平,这也得益于我们的能源价格限制政策。
然而,只有通过进一步积极推进可再生能源的发展,才能永久和结构性地压低电力价格。这个发展进展迅速:在光伏电池方面,我们每天的建设相当于30个足球场,几乎是一年前的两倍。在风能方面,速度也在迅速提升:仅在七月份,就有95座风力发电机投入使用,超过200座得到了批准。这使我们在批准方面保持在正确的轨道上,以便在2030年之前能够建造我们所需的每天4到5个风力发电机,以满足80%的电力来自可再生能源的目标。这表明:我们有能力,而且比大多数人预期的要快得多。
第三个问题是,我想称之为“地缘政治紧张时期的安全性”。在过去几年中,我们都看到了政治上的挑战如何迅速而大规模地演变为经济挑战。在经济实力强大的民主国家集团——G7国家中,我们已经共同决定以坚决和审慎的方式应对这些挑战,采取“去风险化”而不是“脱钩”的方式。这不是要切断几十年的供应关系或退出增长市场,而是要与贵公司一起确保我们在战略性重要领域扩大范围,并终结有风险的依赖。
半导体技术是一个核心例子。你们比我更了解这一点,因为去年的半导体短缺是汽车工业的瓶颈。因此,我非常高兴,在过去几个月里,全球许多公司都选择在德国进行投资。已有80多亿欧元投资到未来行业,如半导体制造、电池制造和清洁技术,这不仅创造了成千上万个未来可持续就业机会,而且长期增强了我们国家的经济安全。德国正在成为欧洲半导体制造中心,也是汽车工业的一部分。英特尔在马格德堡投资300亿欧元,这是欧洲历史上最大的单一投资。此外,英飞凌在萨克森州、沃尔夫斯堡和ZF(采埃孚)在萨尔兰、以及TSMC与博世、NXP和英飞凌在德累斯顿的芯片制造合作,这里已经有一个大型的芯片制造商Global Foundries,供应了许多贵公司所需的芯片。
对于电池制造,我们也正在大步前进。从我们在2030年需要的产能来看,目前已经有三分之二正在建设或有具体计划。ACC、Northvolt、CATL以及所有大型德国汽车制造商都在大规模投资新的电池工厂,这在全国范围内都有涉及。
允许我再补充一点,因为我知道这个问题目前在巴伐利亚和宝马公司是一个话题:我鼓励市民将这些投资决策视为他们社区的重大机会。因此,我希望施特劳宾博根县的市民投票结果有助于可持续交通。这将为未来几十年创造更多良好的就业机会。
然而,这不仅仅关乎半导体或高性能电池:我们也正在为我们的传统优势提供未来的保障。蒂森克虏伯、萨尔茨吉特、阿塞洛-米塔尔、锡尔斯-萨尔地区持有的钢铁控股:所有这些公司都希望在德国生产绿色钢铁,我们正在支持这一发展。这也是“德国制造”的可持续汽车的重要贡献。
女士们先生们,我要明确表示:支持这些投资是对我们技术主权和德国汽车产业的有益支持。通过这些资金,我们将确保技术领先地位和良好、具有未来性的就业机会。这将是我们继续前进的方向,正如我们的国际竞争对手所做的那样。
另一个重要方面是战略性重要原材料的可靠供应。你们中的许多人已经采取了相应的预防措施。我们将通过与其他国家的战略性原材料伙伴关系提供支持。与此同时,在德国,我们也正在为了可以节约资源和对抗气候变化而使用自己现有和可回收的原材料创造相关条件。
应对单一依赖的真正答案是:更多的多样性,而不是更少的多样性;是更多的销售市场,而不是更少的贸易;是与不同合作伙伴的更多贸易。因此,亲爱的穆勒女士,我们将在欧洲联盟内全力支持自由贸易协定。这也取得了成果,与肯尼亚和新西兰已经完成了谈判,我对与澳大利亚、南美南方共同市场、墨西哥和印度尼西亚的谈判也抱有信心,我们不久将能够宣布一些重要的突破。最近在卢布尔雅那进行的巴尔干峰会,也强调了重要的事情。维也纳谈判为解决伊朗问题的外交解决方案打开了窗户。我们已经为这个星期五的G7峰会,以及下个月的G20峰会制定了非常宏大的议程。
总之,一切都支持我们走向明天,使我们的国家和全球气候保护变得更好。我们需要的是坚定的、可行的、充满信心的解决方案,并将迅速取得进展。在德国,我们将尽一切努力,以确保未来出行可以改善我们的生活质量,而不是限制它。这将是我们的遗产,也将是我们的未来。
在这个合适的场合,我要再次感谢你们,尊敬的女士们和各位先生们,因为你们的努力和创新正在推动这一转型。我要祝贺巴伐利亚,作为这次IAA Mobility展览的承办地,以及所有为此展览做出贡献的人员。谢谢你们。祝愿本届展览会成功举办!谢谢!
附:德语原文
Sehr geehrte Frau Müller,vielen Dank für die vielen lieben Worte,
sehr geehrter Herr Ministerpräsident Söder,
sehr geehrter Herr Oberbürgermeister Reiter,lieber Dieter,
meine Damen und Herren,
das Wochenende hat mir ganz persönlich noch einmal gezeigt:So schön Joggen ist,für manche Strecken nimmt man doch besser das Auto.Umso passender ist es,heute hier bei Ihnen auf der Internationalen Automobilausstellung IAA Mobility zu sein.
IAA 2023,das bedeutet 135 Jahre Zukunftsbranche Mobilität.Denn es war im Rahmen der Kraft-und Arbeitsmaschinenausstellung im Jahr 1888,dass der Benz Patent-Motorwagen Nummer 3 zum ersten Mal hier auf den Straßen Münchens vorgeführt wurde,und zwar,wie es die„Münchener Neuesten Nachrichten“damals schrieben,mit vorzüglichem Erfolg.Das seltsame Gefährt sei allgemein angestaunt worden und die liebe Jugend habe es in dichten Scharen verfolgt.
Sie alle wissen,wie es weiterging.Nach dem Gewinn der Goldmedaille der Ausstellung wurde aus dem Concept Car rasch das erste serienmäßig gebaute Benzinautomobil der Welt.Die deutsche Automobilindustrie war geboren.
Deutlich unbekannter ist allerdings,dass sich vor 135 Jahren noch eine zweite Revolution ereignete,und zwar keine 300 km von hier entfernt,in Coburg in Oberfranken.In der Elektroabteilung seiner Maschinenfabrik entwickelte der Unternehmer Andreas Flocken seinerzeit mit dem Flocken Elektrowagen nämlich das wahrscheinlich erste vierrädrige Elektromobil der Welt.Die lokale Presse sagte auch diesem Automobil eine erfolgreiche Zukunft voraus.Das Gefährt sei einfach und praktisch konstruiert und dürfte nach Fertigstellung großes Interesse hervorrufen.Es hat dann zwar deutlich länger gedauert,bis sich die E-Autos als Technologie durchsetzten.Dafür aber ist das Interesse daran und ihr Zukunftspotenzial heute umso größer.
Noch etwas zeigt diese Geschichte:Auch die E-Mobilität hat tiefe Wurzeln hier in Deutschland.Von diesen tiefen Wurzeln,von 135 Jahren Erfahrung im Autobau,profitiert die Automobilwirtschaft in Deutschland bis heute.Welche Kraft darin steckt,das können wir hier auf dieser beeindruckenden Messe bewundern.
Meine Damen und Herren,ich bin davonüberzeugt:Mobilität bleibt ein Zukunftsversprechen,nicht nur für unser Land,sondern weltweit.Wir leben in einer Welt mit nun acht Milliarden Menschen,zur Mitte des Jahrhunderts mit voraussichtlich zehn Milliarden Menschen,in der zentrale Errungenschaften des Fortschritts endlich nicht mehr nur den Bewohnern der wohlhabendsten Länder vorbehalten sind.Die Länder,die sich im Zuge der Globalisierung größeren Wohlstand erarbeitet haben,und die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer dort haben kein geringeres Recht und keinen geringeren Anspruch auf die Möglichkeiten der Moderne als wir.Das ist eine gute Nachricht für die Mobilitätsbranche.Denn die Geschäfte werden Ihnen nicht ausgehen.Fortbewegung ist ein universelles menschliches Bedürfnis.
Gleichzeitig sind wir uns darin einig,dass wir uns in Zukunft so fortbewegen müssen,dass unser Planet und unsere Umwelt nicht darunter leiden.Dem riesigen,weiter steigenden Bedarf müssen wir ein nachhaltiges Angebot gegenüberstellen.Dass Sie das können,ist eine der ermutigendsten Botschaften unserer Zeit.Hieran zeigt sich,wozu menschlicher Erfindergeist in der Lage ist.
Deshalb möchte ich Ihnen heute und an dieser Stelle dafür Danke sagen.Danke für die Entschlossenheit Ihrer Branche,die notwendigen Schritte in Richtung einer nachhaltigen Zukunft zu gehen!Schönen Dank!
Denn zentraler Treiber des Aufbruchs,den wir gerade gemeinsam unternehmen,das sind Sie,Zulieferer und Hersteller,mit Ihren mehr als 750 000 hoch qualifizierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern allein hier in Deutschland.Ich bin davonüberzeugt,dass niemand E-Mobilität attraktiver macht als die Hersteller leistungsfähiger,schöner und das möchte ich an dieser Stelle auch sagen erschwinglicher E-Autos.
Wir sehen natürlich,dass dabei viele neue Unternehmen neben die etablierten Hersteller treten,attraktive Angebote zu einem konkurrenzfähigen Preis machen und manchmal Marktanteile gewinnen.Zwei Bemerkungen will ich dazu machen.
Erstens:Faire Konkurrenz belebt das Geschäft.Sie ist im Sinne der Verbraucherinnen und Verbraucher.Sie war,ist und bleibt die Triebfeder für Innovationen.
Deshalb das ist meine zweite Bemerkung sollte uns Konkurrenz anspornen,also nicht schrecken.In den 80er-Jahren hießes:Jetztüberrollen japanische Autos alle anderen Märkte.Zwanzig Jahre später waren es Autos made in Korea.Heute sind es vermeintlich chinesische Elektroautos.Ja,auch außerhalb Deutschlands werden gute Autos gebaut und entwickelt.Schön,dass so viele internationale Hersteller und Zulieferer hier in München sind.Willkommen!
Zugleich steht doch die internationale Wettbewerbsfähigkeit des Autolandes Deutschland völlig außer Frage.Ich wüsste kaum einen anderen Standort weltweit,der auf so engem Raum ein solches Know-how in Sachen des Automobilbaus,eine solche Dichte an Zulieferern,an mittelständischen Weltmarktführern und auch so viel anwendungsbezogene Forschung in Sachen des Automobils aufzuweisen hat wie Deutschland.Deswegen ist es kein Zufall,dass in Europa fast jedes zweite und in China fast jedes fünfte Auto von deutschen Herstellern kommt.Es ist auch kein Zufall,dass Tesla sein Werk für Europa in Brandenburg errichtet hat und nun noch weiter ausbaut und dass sich Ford das Unternehmen produziert schon bald 100 Jahre hier in Deutschland Autos entschieden hat,E-Autos für den europäischen Markt zukünftig in Köln herzustellen.Das alles ist Ausdruck der Leistungsfähigkeit unseres Landes.
Meine Damen und Herren,die Mobilitätswende ist eine große Aufgabe,aber sie ist eine Teamaufgabe.Ich komme heute zu Ihnen alsüberzeugtes Mitglied dieses Teams:Klimaneutrale Mobilität in Deutschland und aus Deutschland.Für uns als Bundesregierung bedeutet das:Wir schaffen jetzt die Voraussetzungen,damit Deutschland bis 2045 klimaneutral wird und zugleich starkes Industrieland bleibt.Allein der Bund wird deswegen im kommenden Jahr mehr als 110 Milliarden Euro investieren,um die Modernisierung unserer Industrie und den Klimaschutz voranzubringen.Das sind zum einen Investitionen in Höhe von 54 Milliarden Euro aus dem Bundeshaushalt für die Erneuerung der Schienen,für bessere Straßen und neue Brücken,für Glasfaserleitungen und vieles mehr.Zum anderen sind das die Ausgaben des Klima-und Transformationsfonds in Höhe von 58 Milliarden Euro,und zwar für Programme,mit denen beispielsweise ein flächendeckendes Ladesäulennetz,der Wasserstoffhochlauf,die Transformation von Industrieprozessen,die energetische Gebäudesanierung oder die Mikroelektronik gefördert werden.
Damit diese Mittel auch schnell ankommen,bauen wir Bürokratie ab und beschleunigen alle nötigen Verwaltungsverfahren.Dabei schauen wirübrigens auch nach Brüssel.Gemeinsam mit den europäischen Partnern,insbesondere mit der französischen Regierung,wollen wir eine Initiative für Bürokratieentlastung,bessere Rechtsetzung und moderne Verwaltung in Europa ergreifen.
Drei Felder,auf denen wir Tempo machen,will ich hier herausheben.
Erstens:die Ladeinfrastruktur.Unser Ziel ist klar:Laden muss so einfach oder noch einfacher werden als tanken.Das ist die Voraussetzung dafür,dass wir im Jahr 2030 15 Millionen Elektroautos auf deutschen Straßen haben.Dieses Ziel ist nicht neu.Neu ist,dass wir es auch umsetzen.Seit wir Ende 2021 damit angefangen haben,ist die Anzahl deröffentlichen Ladepunkte schon um mehr als die Hälfte aufüber 90 000 gestiegen.Doch das ist erst der Anfang.Wir werden als erstes Land in Europa in den nächsten Wochen ein Gesetz auf den Weg bringen,mit dem die Betreiber von fast allen Tankstellen dazu verpflichtet werden,Schnelllademöglichkeiten mit mindestens 150 Kilowatt für E-Autos bereitzustellen.Damit gehört Reichweitenangst bald endgültig der Vergangenheit an.
Parallel sorgen wir dafür,dass möglichst viele Bürgerinnen und Bürger ihre eigene Tankstelle zu Hause haben;denn das ist doch eines der schlagenden Argumente für die E-Mobilität.700 000 private Ladestationen sind in Deutschland bereits in Betrieb,die wirüber die KfW gefördert haben.300 000 weitere sind in Planung.Und auch hier machen wir weiter Tempo:Mit dem im August beschlossenen Solarpaket haben wir die Einrichtung privater Fotovoltaikanlagen zum Beispiel auf Balkonen ganz erheblich vereinfacht.Und damit wir das auch direkt dem Wechsel zur klimaneutralen Mobilität zugutekommen lassen können,setzen wir im Herbst ein KfW-Programm auf,das die Installation von privaten Ladestellen in Kombination mit Solaranlagen und Speichern fördert.Damit wird die Tankstelle zu Hause noch attraktiver.Mit Strom volltanken kostet dort dann nur noch wenige Euro,wennüberhaupt.
Das bringt mich dann direkt zum zweiten Punkt:Strom.Die Entscheidung für ein E-Auto fällt umso leichter,wenn diese Entscheidung nicht nurökologisch verantwortungsvoll ist,sondern sich auch wirtschaftlich rechnet.Schon jetzt kostet Benzin im Vergleich zu Strom auf 100 Kilometern knapp das Dreifache.Ein durchschnittliches E-Auto amortisiert sich damit oft schon nach fünf Jahren.Ab da fährt man also nicht nur sauberer,sondern auch billiger.Ich will,dass diese Zeitspanne weiter sinkt.Daran haben Sie als Hersteller natürlichüber die Preise einen wichtigen Anteil.Aber auch der Staat leistet seinen Beitrag,vor allem,was günstigeren Strom angeht.Heute liegen die Strompreise zum Glück wieder unter dem Niveau von vor dem Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine,auch dank unserer Energiepreisbremse.
Dauerhaft und strukturell aber drückt nur der noch weitere beherzte Ausbau der erneuerbaren Energien die Strompreise.Dieser Ausbau geht rasant voran:Bei den Fotovoltaikanlagen liegen wir beiüber 30 Fußballfeldern pro Tag.Das ist fast doppelt so viel wie noch vor einem Jahr.Auch bei der Windenergie kommt endlich richtig Tempo auf:Allein im Juli wurden 95 Windräder neu in Betrieb genommen,und deutlichüber 200 sind genehmigt worden.Damit sind wir bei den Genehmigungen auf Kurs,um mehr als die vier bis fünf pro Tag bauen zu können,die wir brauchen,um bis 2030 80 Prozent unseres Stroms aus erneuerbaren Energien herzustellen.Das zeigt:Es geht,und es geht viel schneller,als die meisten erwartet haben.
Den dritten Punkt will ich gern„Sicherheit in geopolitisch aufregenden Zeiten“nennen.Wir alle haben in den vergangenen Jahren gesehen,wie schnell und massiv aus politischen auch wirtschaftliche Herausforderungen werden können.Im Kreis der wirtschaftsstarken Demokratien,den G7,haben wir gemeinsam beschlossen,diesen Herausforderungen mit Entschlossenheit und Augenmaßzu begegnen mit„derisking“und nicht mit„decoupling“.Es geht nicht darum,jahrelang gewachsene Lieferbeziehungen zu kappen oder sich aus wachsenden Märkten zu verabschieden.Aber zugleich sorgen wir gemeinsam mit Ihren Unternehmen dafür,dass wir uns breiter aufstellen und risikoreiche Abhängigkeiten in strategisch wichtigen Bereichen beenden.
Ein zentrales Beispiel sind Technologien wie Halbleiter.Sie wissen das besser als ich,denn der Halbleitermangel im letzten Jahr war der Flaschenhals der Autoindustrie.Deswegen bin ich sehr froh,dass sich in den vergangenen Monaten so viele Firmen aus der ganzen Welt für Investitionen in Deutschland entschieden haben.Über 80 Milliarden Euro für Zukunftsbranchen wie die Halbleiterproduktion,die Batteriefertigung und Cleantech:Das schafft nicht nur tausende gute zukunftssichere Arbeitsplätze,sondern das stärkt dauerhaft die wirtschaftliche Sicherheit unseres Landes.Deutschland ist gerade dabei,zu dem europäischen Halbleiterstandort zu werden auch für die Autoindustrie.Die 30 Milliarden-Euro-Investition von Intel in Magdeburg ist die größte Einzelinvestition in der Geschichte Europas.Hinzu kommen die neuen Fabriken von Infineon in Sachsen,von Wolfspeed und ZF im Saarland,und zuletzt der Einstieg von TSMC zusammen mit Bosch,NXP und Infineon in die Chipproduktion in Dresden,wo es mit Global Foundries bereits einen großen Produzenten für die Chips gibt,die viele Ihrer Unternehmen brauchen.
Auch bei der Batteriefertigung gehen wir in riesigen Schritten voran.Von der Produktionskapazität,die wir im Jahr 2030 in Deutschland brauchen,sind bereits heute zwei Drittel im Aufbau oder in konkreter Planung.ACC,Northvolt,CATL und alle großen deutschen Automobilhersteller investieren massiv in neue Batteriefabriken,landauf und landab.
Erlauben Sie mir dazuübrigens auch noch eine Anmerkung,weil ich weiß,dass das derzeit hier in Bayern und für BMW ein Thema ist:Ich werbe dafür,dass Bürgerinnen und Bürger solche Investitionsentscheidungen als große Chance für ihre Gemeinden betrachten.Deswegen hoffe ich,dass die Bürgerbefragung im Landkreis Straubing-Bogen im Sinne der nachhaltigen Mobilität ausgeht.Das schafft gute Arbeitsplätze für die nächsten Jahre und Jahrzehnte.
Es geht aber nicht nur um Halbleiter oder Hochleistungsbatterien:Auch unsere traditionellen Stärken machen wir zukunftsfest.ThyssenKrupp,Salzgitter,ArcelorMittal,die Stahl-Holding-Saar:Alle wollen hier in Deutschland grünen Stahl herstellen,und wir fördern das.Auch das ist ein wichtiger Beitrag zu nachhaltigen Autos„Made in Germany“.
Meine Damen und Herren,ich will hier ganz deutlich sagen:Solche Investitionen zu unterstützen ist eine bewusste Stärkung unserer technologischen Souveränität und des Automobilstandortes Deutschland.Mit diesem Geld sichern wir technologischen Vorsprung und gute,zukunftsfähige Arbeitsplätze.Das werden wir fortführen,so wie das auch unsere weltweiten Wettbewerber tun.
Ein anderer wichtiger Aspekt ist die verlässliche Versorgung mit strategisch wichtigen Rohstoffen.Viele von Ihnen treffen hier bereits Vorsorge.Wir flankieren das zum Beispiel durch Rohstoffpartnerschaften mit anderen Staaten.Hier in Deutschland schaffen wir gleichzeitig die Voraussetzungen dafür,dass wir einen immer größeren Teil des eigenen Rohstoffbedarfs ressourcenschonend und klimafreundlich mit dem decken,was schon bei uns vorhanden ist und was sich recyceln lässt.
Die eigentliche Antwort auf einseitige Abhängigkeiten lautet aber:mehr Diversifizierung nicht weniger,sondern mehr Absatzmärkte,nicht weniger Handel,sondern mehr Handel mit unterschiedlichen Partnern.Deshalb,liebe Frau Müller,werden wir in der Europäischen Union mit allem Nachdruck für Freihandelsabkommen werben.Und das trägt Früchte.Es gibt wohl kaum einen Zeitpunkt in der Vergangenheit,an dem gleichzeitig mehr Abkommen verhandelt und vorangebracht wurden wie heute.Mit Kenia und Neuseeland sind die Verhandlungen schon abgeschlossen,und ich bin zuversichtlich,dass wir bald auch gute Nachrichten aus den Verhandlungen mit Australien,dem MERCOSUR,Mexiko und Indonesien melden können.
Meine Damen und Herren,die erste Mobilitätsrevolution ging vor 135 Jahren hier von München aus,und auch die zweite Revolution,die Revolution hin zu klimaschonender Mobilität,ist hier auf der IAA zu Hause.Wir gehen diesen Weg als Team,mit 135 Jahren Erfahrung im Rücken und in dem Wissen,dass Ihre Innovation,Ihr Erfindergeist und Ihr Know-how auch künftig die Welt bewegen.
Haben Sie schönen Dank!